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Gewaltfreie Kommunikation für Familien

Gewaltfreie Kommunikation: Heisst das, dass wir nun nie mehr fluchen dürfen?

Gewaltfreie Kommunikation: Heisst das, dass wir nun nie mehr fluchen dürfen? Und wie kommen wir denn mit unserer Sprache zu einem (noch) liebevolleren Miteinander? In unserem neuesten Artikel besprechen wir diese und weitere Fragen mit der Moderatorin & Influencerin Kathy Weber, eine der prominentesten Vertreter- und Trainer*innen der gewaltfreien Kommunikation (GfK).

Kathy Weber

Moderatorin & Influencerin Kathy Weber, Vertreter- und Trainerin der GfK (© Cindy & Kay Fotografie)

Gewaltfreie Kommunikation: mit Sprache zu mehr Miteinander! So geht´s!

Verdammt, SCH..., F....- Gestatten, mein Name beim Tennis oder Autofahren: „Doro Kraftausdruck Dahinden“. Auch wenn ich älter werde und seit mehr als sieben Jahren Mutter bin, das mit dem voll besonnen und erwachsen sein – das ist noch nicht so ganz bei mir angekommen. Mein Gehirn ist noch öfter mal in Alltagssituationen in dem Modus, den meine Kinder eigentlich nicht hören sollten. Ich schimpfe gerne mal, wenn mir zum wiederholten Male was runterfällt, ich den Tennisball verhaue oder meinen Kindern und mir jemand an einem Kreisel – so wie letzte Woche – fast über die Füsse fährt anstatt anzuhalten. Da schallt es schon mal „Warum halten Sie denn bitte nicht an? Geht´s noch?“ in Richtung Auto und füge dann noch leise ein „Du A....!" hinten an. Und spätestens dann höre ich ein empörtes „MAMA! Was hast du eben gesagt? Das sagt man aber nicht.“ YES, I know! Danke, Kinder. Ihr habt natürlich recht! Und lustigerweise läuft mir immer dann eine Instagram-Texttafel zum Thema „gewaltfreie Kommunikation“ über den Weg, wenn ich kurz vorher etwas Unflätiges gesagt habe. Hört die App etwa mit, um mir dann zielgerichtet einen besseren Weg auszuspucken? Spannende Frage, die wir aber an dieser Stelle nicht beantworten werden.

GfK-Expertin Kathy Weber im tausendkind-Interview:

Aber: Was ist gewaltfreie Kommunikation eigentlich genau? Heisst das, dass ich alle Wörter im Alltag umwandeln sollte und nur noch „Scheibenkleister“ sagen darf, wenn meine Kinder dabei sind? Oder ist gewaltfreie Kommunikation viel mehr der Weg zu einem friedlichen und liebevollen Familienmodell? Fragen, die wir niemand anderem als Kathy Weber gestellt haben. Wahrscheinlich kennen Sie Kathy schon. Sie war früher TV-Moderatorin, seit einiger Zeit kümmert sie sich aber um ihr Herzensthema: Als Coach hilft sie Familien dabei, Konflikte friedvoll zu lösen. Kathy hat sich eine grosse mit ihrer „Herzenssache“, eine grosse Community aufgebaut und macht spezielle GfK-Videotrainings. Wir durften Kathy auch schon persönlich kennenlernen und können nur sagen: Wir mögen ihre ehrliche und direkte Art. Sie sagt, was Sache ist und hat dabei eine klare Mission: Sie gibt wertvolle Tipps und viel Liebe in die Familien. Regelmässigen Kathy-Content finden Sie auf Instagram.

„Du musst du mal gar nichts und darfst alles!“

Liebe Kathy, sag mal...gewaltfreie Kommunikation ist ja erstmal ein grosses grosses Wort, aber... heisst das eigentlich, dass ich als Mutter auch nicht im Alltag schimpfen darf? Ich, Doro, bin eine grosse Am-Steuer-Flucherin ... da fallen schon mal uncharmante Wörter...Hüst...und nun?

Doro, ich habe gute Nachrichten für dich: Du musst du mal gar nichts und darfst alles! Ganz ehrlich? Auch ich fluche am Steuer - und noch lieber knalle ich Türen, wenn mein Zeiger so richtig im roten Bereich ist! Gewaltfrei zu kommunizieren heisst nicht, dass es immer tiefenentspannt und harmonisch zugeht. Wir sind Menschen mit Gefühlen - und die dürfen sein und auch raus. “WAS” wir allerdings lernen können, ist die Verantwortung für unsere Gefühle zu übernehmen und schneller aus der Wut wieder in Empathie und die Verbindung zu kommen. Also zu verstehen, was hinter der Wut steckt und herauszufinden, was wir gerade eigentlich brauchen.

So, und wenn wir neben am-Steuer-Flucher*innen nun auch noch Eltern sind, geht es mitunter richtig zur Sache. Kennst du das? Du bist müde und erschöpft oder unter Zeitdruck und dein Kind will partout nicht kooperieren und zum Beispiel seine Zähne nicht putzen oder seine Jacke nicht anziehen?

Wir haben jeden Tag die Wahl, wie wir mit einem Konflikt umgehen.

Jetzt könntest du in einer solchen Situation explodieren, schreien, in den Machtkampf gehen, Bestrafungen androhen – und vielleicht “funktioniert” das sogar kurzfristig und dein Kind kooperiert und zieht seine Jacke an. ODER du könntest kurz durchatmen, dein eigenes Bedürfnis und das deines Kindes checken und gemeinsam eine Lösung finden, wie ihr das Anziehen so gestalten könnt, dass ihr in Verbindung das Haus verlasst.

Und diese Wahl haben wir alle, Tag für Tag und Konflikt für Konflikt. Und genau dabei unterstütze ich, selbst zweifache Mama, Eltern und Familien als ausgebildete Trainerin der Gewaltfreien Kommunikation (GfK) und als Familien- und Elternberaterin.

Kerstin Lüking und Dorothee Dahinden, unsere Expertinnen von MutterKutter (© Anne Seliger)

Was heisst denn gewaltfreie Kommunikation genau? Wie spreche ich "gewaltfrei" und liebevoll mit meinen Kindern? Fange ich da erst bei mir selbst an oder gleich bei der ganzen Familie?

Die Gewaltfreie Kommunikation nach Marshall B. Rosenberg wird oft als Kommunikations- und Konfliktlösungsprozess definiert und gelehrt. Das klingt ein bisschen unsexy, weiss ich. Für mich ist sie allerdings viel mehr: Sie ist eine Lebensweise und beschreibt die Haltung, die ich zu mir selbst und zu allen anderen Menschen und Lebewesen habe. Sie schenkt mir die Freiheit und die Möglichkeit, mich selbst zu verstehen und selbst für mich zu sorgen, ganz unabhängig von anderen Menschen. Und das finde ich wiederum extrem sexy.

Wir achten auf die Bedürfnisse aller Familienmitglieder.

In meinen Kursen und Beratungen beschreibe ich die GfK lieber als Herzenssprache oder Sprache der Bedürfnisse und Empathie. Es geht darum, zu verstehen und verstanden zu werden, Gefühle und Bedürfnisse zu erforschen, gemeinsam Strategien und Kompromisse zu finden und in die freiwillige Kooperation zu kommen statt den Wettbewerb oder Machtpositionen zu stärken.

Wir kommen also weg von einem „richtig und falsch“ oder einem „man macht das so“. Stattdessen finden wir heraus, wie es für dich möglich wird, dass sowohl deine als auch die Bedürfnisse der anderen Familienmitglieder erfüllt werden können.

Wie können wir im Familienalltag starten - hast du ein paar Beispiele?

Bleiben wir doch mal bei dem Beispiel mit dem Anziehen - weil es eine Situation ist, die ich in meinen Beratungen oft bearbeite, genauso übrigens wie das Zähneputzen oder das morgendliche “Ich will nicht in die Kita”.

Also, du hast es eilig, hast einen wichtigen Termin und möchtest pünktlich sein - dir ist also deine Zuverlässigkeit ein wichtiges Bedürfnis. Dein Kind wiederum hat mit all dem erstmal gar nichts zu tun. Vielleicht ist es in sein Spiel vertieft und hat gerade gar keine Lust, loszugehen, geschweige denn, sich anzuziehen.

„Was brauchst du gerade, was dein Kind?“

Statt dein Kind nun also gegen seinen Willen in den Flur zu zitieren und es im Machtkampf anzuziehen, beobachtest du es und verinnerlicht dir, was ihr beide braucht. Du: Zuverlässigkeit. Dein Kind: Spiel & Spass. Nun gibt es hunderte Möglichkeiten, eure Bedürfnisse zusammenzubringen - werdet kreativ. Fahrt mit den Autos oder Pferden (oder womit auch immer dein Kind gerade spielt) in den Flur, in die Jacke, in die Schuhe. Vielleicht braucht dein Kind auch etwas Bewegung, dann findet man auch dafür eine Lösung. Oder es möchte selbst entscheiden, welche Jacke oder Schuhe es anzieht - Hallo, Autonomie.

Ganz egal, ob beim Zähneputzen, beim “NEIN” zur Kita oder ins Bett gehen: Du als Elternteil findest heraus, um welche Bedürfnisse es euch beiden jeweils geht. Spüre auf dich und beobachte dein Kind: Was brauchst du gerade, was dein Kind? Und dann sucht ihr gemeinsam nach einer Lösung, die für euch beide okay ist.

Wenn du dabei noch im Hinterkopf behältst, dass dein Kind immer FÜR SICH und nie gegen dich handelt und es – wie jeder Mensch übrigens – schlicht das ihm Bestmögliche tut, um seine eigenen Bedürfnisse zu erfüllen, sind wir, zack, schon mitten in der Haltung der GfK.

Ich kann mir vorstellen, dass das für viele Eltern auch erst einmal ein Weg ist, dorthin zu kommen, also: wie viel Übung braucht es? Und wie wichtig ist es, dass auch alle mitziehen?

Noch mehr gute Nachrichten: Es gibt in der GfK kein “Ich habe es geschafft”, kein “Jetzt bin ich endlich am Ziel” - alles ist ein Prozess und der Weg dorthin ist und bleibt das Ziel. Und um noch mehr Druck zu nehmen: Es beginnt immer erstmal mit und in dir selbst. Was wünschst du dir für dich und deine Elternschaft eigentlich? Du darfst nachspüren, wie du deine eigene Kindheit erlebt hast. Was hat dir gut getan, was möchtest du für dein Kind anders machen?

„Jedes erfüllte Bedürfnis, jedes Verstanden werden ist ein Geschenk.“

So bin ich damals zur GfK gekommen. Ich war mit 26 zum ersten Mal schwanger. Nach der ersten Überforderung wusste ich nur eins: Ich möchte es anders machen als meine Eltern. Ohne Machtkämpfe, ohne Belohnung und Bestrafung, ohne das Ziel, dass mein Kind “funktioniert”. Tja, und dann habe ich die Gewaltfreie Kommunikation entdeckt und war schockverliebt.

Das Schöne ist doch, dass, obwohl wir als Kinder Empathie meist kaum erfahren haben, wir sie alle in unseren Herzen tragen. Ich stelle sie mir gern als Muskel vor, der trainiert werden kann. Wenn wir dann zusätzlich noch in die Haltung der GfK kommen und annehmen können, dass jeder Mensch freiwillig dazu bereit ist, zum Wohle der Gemeinschaft beizutragen, werden wir eine echte Verbindung spüren.

Und mitziehen darf, wer das für sich möchte und dazu bereit ist – ob die ganze Familie oder erstmal nur ein Elternteil spielt keine Rolle, denn jede Situation, in der ein Kind gesehen statt verurteilt wird, jedes erfüllte Bedürfnis, jedes Verstanden werden ist ein Geschenk.

Bei meinen Kursteilnehmenden und auch in meinen Beratungen erlebe ich es oft, dass das andere Elternteil und mitunter auch die Grosseltern den Zauber der Empathie und des echten Sehens und Verstehens schnell spüren und sich nach und nach Dinge abschauen - jede:r natürlich im ganz eigenen Tempo.

„Es gibt nicht DIE GfK.“

Was wäre ein gutes Ziel für Familien, die sagen: Wir möchten gewaltfrei kommunizieren?

Wenn du mich fragst, klingt “Wir möchten gewaltfrei kommunizieren” nach einer Mammutaufgabe. Wie wäre es stattdessen mit:

Wir wollen, dass alle in der Familie gehört und gesehen werden? Wir wollen verstehen, was jede:r für sich und wir als Familie brauchen? Wir wollen, dass alle Gefühle okay sind? Wir vertrauen darauf, dass alle freiwillig bereit sind, zum Wohle der Familie beizutragen?

Es gibt nicht DIE GfK. Sondern es gibt meine und deine GfK – die Sprache unserer Herzen und die Empathie. Ohne Vokabeln, ohne richtig oder falsch, ohne stundenlanges Lernen, sondern mitten im Leben. Mit aufrichtigem Mitgefühl und echter Verbindung.

Verbindung statt Machtkampf


Wort

Moderatorin & Influencerin Kathy Weber, Vertreter- und Trainerin der GfK (© Cindy & Kay Fotografie)

Und wie kann sich der Familienalltag und das ganze Leben verändern dank gewaltfreier Kommunikation?

Hier gibt es natürlich keine pauschale Antwort, allerdings komme ich im Rahmen meines grossen Online-Kurses und meiner zahlreichen Beratungen oftmals sehr ähnliche Rückmeldungen: Mit der GfK wird das Familienleben friedvoller und harmonischer - es gibt mehr Kooperation, mehr Leichtigkeit und mehr Verbindung.

Und diese Haltung nimmst du mit ins Leben. Nach dem Fluchen hinterm Steuer frage ich mich beispielsweise sofort, welches Bedürfnis sich die Person vor mir wohl zu erfüllen versucht hat, als sie ohne zu Blinken abgebogen ist. Die Gewissheit, dass das nicht passiert ist, um MICH persönlich zu ärgern, reicht gedanklich sofort die Hand.

Natürlich wird es weiter Konflikte geben, auch bei uns Zuhause fliegen regelmässig Fetzen - und die Türen! Das darf auch so sein und ist wichtig für unsere Entwicklung als Menschen. Nur: Statt im Machtkampf und im Gegeneinander werden sie in Verbindung und miteinander geführt. Wir finden gemeinsam Lösungen, die für alle okay sind.

„Ich möchte eine freundlichere, friedvollere Welt.“

Was ist dein Herzensziel? Welche Message bringst du als Kathy Weber in die Welt und was wünschst du allen Familien?

Meine Vision lautet: Lass uns gemeinsam die Welt ein wenig freundlicher gestalten.

Im Grunde ist meine Arbeit total politisch. Ich möchte eine freundlichere, friedvollere Welt. Eine Welt, in der Entscheidungen so getroffen werden, dass alle bekommen, was sie brauchen. In der die Bedürfnisse aller gesehen werden. Und da wir das in unserer Generation ganz anders gelernt haben, fange ich da an, wo ich langfristig den grössten Unterschied machen kann: nämlich bei den Kindern.

Und die erreiche ich, indem ich ihren Eltern zeige, welcher Zauber, welche Energie und wie viel Leichtigkeit und Freude sich hinter echter Verbindung verbirgt. Ich nehme sie an die Hand, um ihnen genau das im eigenen Familienalltag zu ermöglichen.

Denn die Welt zu verändern darf erstmal bei und bei jedem Menschen selbst beginnen – indem wir uns dazu entscheiden, heute etwas anders zu machen als gestern. Heute genau hinzusehen, wahrzunehmen, was wir selbst und unsere Kinder wirklich brauchen. Und heute anzufangen, Konflikte miteinander statt gegeneinander zu lösen.

Ah, eine letzte Frage noch: Was antwortest du Leuten, die nun denken - "gewaltfreie Kommunikation" ist aber grad auch ein Modewort...Wir denken: na und? Hauptsache Liebe! - oder?

Die Frage ist doch, was wünschen wir uns für unsere Kinder?

Dass sie mit der Gewissheit aufwachsen, sie selbst sein zu dürfen? Dass sie wissen, okay so zu sein, genauso wie sie eben sind? Dass sie ihre eigenen Grenzen kennen und setzen können? Dass sie ihre Gefühle annehmen und mit ihnen umgehen können? Dass sie auf sich selbst acht geben können? Bedingungslose Liebe?

Mein Weg dahin ist die Gewaltfreie Kommunikation. Sie ist die Art, wie ich Leben und kommunizieren möchte. Und hey, wenn Empathie und Verbindung in Mode sind, feiere ich das sehr!

„So wie ich den Wald hineinrufe, so ruft es auch zurück.“

Ich, Kerstin, fühle mich sofort bei Kathys Worten abgeholt, wenn sie sagt, dass alles ein Prozess ist, der manchmal einen langen Atem braucht, weil man irgendwie nie am Ziel ist. Es ist also ein stetiges Ausloten und Navigieren, ein regelmässiges Überdenken unserer Kommunikation und natürlich auch Ausprobieren, was durchaus Zeit in Anspruch nehmen wird. Denn mit den Spielzeug-Autos über den Flur zu den Kinderschuhen zu fahren, damit dieselben auch angezogen werden, kostet mich unter Umständen viel Zeit, die ich als Mutter oder Vater nicht habe. Meine persönliche Erkenntnis ist: So wie ich den Wald hineinrufe, so ruft es auch zurück. Oder auch: Mein Kind hält mir gerne mal einen Spiegel vor! Und zwar immer dann, wenn ich unter Druck stehe. Zeitdruck, Beziehungsdruck, Job-Druck. Wenn ständig “Dampf auf dem Kessel“ ist und ich schon selbst nicht mehr weiss, wo oben und unten ist, werde ich irgendwann verbal explodieren und nicht mehr differenzieren, wer vor mehr steht. Ich bin dann einfach breit, am Ende meiner Kräfte und schreie mein Kind an, was vielleicht gerade nur durch Zufall in meine “Brüllzone“ geraten ist.

Stress sollte aber kein Freifahrtschein für laute Kommunikation sein.

Ich bin mir ziemlich sicher, dass meine Kinder trotzdem wissen, dass ich sie über alles liebe, mir am Ende des Tages immer alles sehr leid tut und ich das eigentlich auch so überhaupt nicht möchte. Dennoch sollte Stress nie ein Freifahrtschein für laute Kommunikation sein, die unter Umständen unter der Gürtellinie landet. Die Schäden, die unsere Kinder davontragen, sind immens. Das sollte uns immer bewusst sein und uns zum Durchatmen bewegen, bevor wir überhaupt den Mund aufmachen, um in überdurchschnittlicher Lautstärke unseren Unmut zu äussern. Es ist also mein persönlicher Tipp Nummer eins: Stresspegel senken, Oasen schaffen, die mich von der Alltags-Palme holen und natürlich muss auch eine Bereitschaft bestehen, um am eigenen Zeitmanagement zu arbeiten. Stehe ich am Morgen eine halbe Stunde früher auf, um in Ruhe meinen Kaffee trinken und ohne Stress die Kinder wecken zu können, schaffen wir es ganz bestimmt, ruhiger in den Start zu starten und auch unsere Kinder ohne Eile im Kindergarten oder in der Schule abzuliefern.

Wir dürfen auch ein Herz an uns selbst vergeben!

Ein Kind, das unter dem “Dauerstrom“ der Eltern leidet, wird gerade in der Schule einige Zeit brauchen, um die mahnenden und lauten Worte der Eltern verdauen zu können und wird sich erst einige Zeit später auf den Schulstoff einlassen können. Unser Handeln zieht also immer auch noch einen extrem langen “Rattenschwanz“ nach sich, der oft sehr lange braucht, bis er sich entwirrt hat.

Mit Liebe, Herzlichkeit und Zugewandtheit kommen wir in der Regel immer weiter - bei unseren Kindern, im Job, in der Partnerschaft und bestenfalls natürlich auch bei uns selbst. Denn das Herz dürfen wir auch mal an uns selbst vergeben, gerade in diesen herausfordernden Zeiten ist das für uns als Eltern wichtiger denn je.