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Streit unter Kleinkindern

Streit unter Kleinkindern: So können Sie ihn begleiten

Als Eltern von Kleinkindern kennen Sie das sicherlich auch: Sie haben Spielbesuch von der besten Freundin oder dem besten Freund Ihres Kindes. Bis eben war alles ruhig, aber plötzlich kommt es zu einem lauten Streit. Sie hören: „Meins!“, „Nein!“ Meins!“ - die Kids zerren an einem Spielzeug, das beide unbedingt haben möchten. Und jetzt? Schlichten? Oder am besten raushalten? Das verrät Ihnen in unserem neuen Magazin-Artikel die Bestsellerautorin und Bloggerin Danielle Graf.

Streit unter Kleinkindern: So können Sie ihn begleiten!

Als Eltern kennen Sie genau diese Momente sicherlich auch: Sie sitzen grad gemütlich mit einem anderen Elternteil auf dem Sofa, trinken den ersten Schluck ihres Kaffees und fangen an zu entspannen. Warum? Weil es sich gut anfühlt, dass Sie an diesem Nachmittag Ihr Kleinkind mit einer Freundin bzw. einem Freund verabredet haben. Ihr Kind hat eine Spielpartner*in, den bzw. die es total gerne mag, zum spielen. Und Sie? Sie bleiben auch da. Nicht nur, weil Ihr Kind Sie noch um sich herum braucht - vor allem, weil die andere Mutter oder der andere Vater total nett ist und Sie sich angefreundet haben.

„Meins!“, „Nein! Meins!“ - plötzlich ist es vorbei mit der Entspannung

Okay, nun aber zurück zum „Moment“: Sie sprechen grad darüber, wie schön es ist, dass die beiden Kids so toll miteinander spielen. Innerlich sind Sie - vielleicht - happy, weil Sie in dieser Masse an Eltern eine so nette Familie rausgefischt haben. Sie schauen glücklich den Kids zu, der Kaffee schmeckt, sie lehnen sich zurück und sind grad einfach froh, dass sie an diesem Nachmittag tolle Gespräche führen können, die auch mal out oft der Elternthemen-Bubble sind. Aber dann … rappelt es plötzlich im Karton. Eben noch spielerische Idylle - und jetzt der grosse Rumms. Die beiden Kleinkinder, die eben noch so friedlich miteinander gespielt haben, schreien plötzlich lautstark. Sie selbst springen vor Schreck vom Sofa auf. Vorbei ist es mit dem Kaffee und den spannenden Themen. Es schallt: „MEEEEEINNNNNS!“, „NEIN! MEEEEEINS!“ - die Kids sind in Aufruhr. Streiten sich um dieses EINE Spielzeug (wo doch noch gefühlte 50 andere „herumflattern“). Die Kinder werden laut, lauter, zerren irgendwann beide an dem Spielzeug. Manchmal werden sie unter einander sogar „handgreiflich“. Und Sie realisieren nach dem ersten Schreck, warum: Es ist der Lieblingsteddy Ihres Kindes. Einer, der überall mit hinkommt - auch mit in die Kita: Ein Seelentröster. Wegbegleiter. Ein kleiner Freund. Der Streit wird lauter. Und Sie? Sind gefühlt mitten drin. Fragen rattern bei Ihnen durch den Kopf: „Muss ich jetzt eingreifen? Soll ich bzw. sollten wir als Eltern nun schlichten und helfen? Oder schaffen die beiden das alleine? Warum streiten die beiden denn plötzlich so doll - die mögen sich doch! Muss mein Kind denn überhaupt den Teddy teilen? Das gehört sich doch eigentlich so… Aber, hmmm!“


Danielle Graf

Danielle Graf, Bestsellerautorin und Bloggerin(© Mark Garner/ Captivation)


Im Interview zum Thema „Streit unter Kleinkindern“: unsere Expertin Danielle Graf

Und genau an dieser Stelle kommen wir mit unserer Expertin Danielle Graf ins Spiel, die zum Thema „Streit unter Kleinkindern“ viel zu sagen hat. Sie kennen Danielle und ihre Kollegin Katja Seide sicherlich. Die beiden sind mehrfache Bestsellerautorinnen. Ihre Bücher sind nicht nur in deutschsprachigen Wohnzimmern zuhause, sondern auch in vielen anderen Ländern. Die beiden betreiben zusammen den super bekannten Blog „Das gewünschteste Wunschkind aller Zeiten treibt mich in den Wahnsinn“ - Danielle ist nicht nur MutterKutter-Autorin - mit ihr haben wir bereits viele Projekte umgesetzt, unter anderem auch einen Artikel zum Thema „Streit unter Geschwistern“ hier bei tausendkind. Wir freuen uns, dass wir Danielle auch zu diesem Thema gewinnen konnten. So viel vorweg: Sie gibt mal wieder ultra wertvolle Antworten auf brennende Eltern-Fragen.

Streit unter Kleinkindern: Kinder haben einen ausgeklügelten und sinnvollen Überlebensmechanismus!

Liebe Danielle, wir Eltern kennen diese Momente wohl alle: Wir haben ein Spieldate mit unseren Kleinkindern und deren Freund*innen, alles ist gut, wir trinken entspannt einen Kaffee, aber dann … wird es plötzlich laut. Wir hören: „MEEEEINS!“, „NEIN! MEEEINNS!“ - und wir springen auf, weil wir gar nicht wissen, was los ist. Nimm uns doch bitte mit: Wofür steht „Meins!“? Was beanspruchen die Kinder für sich und warum? Die Wahrheit ist auf den ersten Blick leider erstmal wenig schmeichelhaft: Kinder sind von Natur aus kleine Egoisten. Auf den zweiten Blick entpuppt sich dieses Verhalten jedoch als ein ausgeklügelter und sinnvoller Überlebensmechanismus. Lass uns mal ein Jahrtausend zurück schauen: damals starb etwa die Hälfte aller Kinder, bevor sie 14 Jahre alt wurden. Selbst vor 150 Jahren starb noch jedes vierte Kind, bevor es das Erwachsenenalter erreichte. Kinder mussten also den bisher grössten Teil der Menschheitsgeschichte um ihr Überleben kämpfen. Sie wuchsen in der Regel in Grossfamilien auf, in denen viele hungrige Mäuler zu stopfen waren. Es war für sie daher überlebenswichtig, sich einen möglichst grossen Teil der Nahrung und anderer Ressourcen zu sichern und natürlich auch, möglichst viel für sich zu behalten. Da die Evolution sehr langsam verläuft, sind unsere Kinder verhaltensbiologisch noch immer auf Steinzeit-Niveau. Es wird wohl noch ein paar Jahrhunderte dauern, bis sich Kinder einfach ablegen lassen, alleine schlafen und grosszügig teilen, weil sie wissen, dass sie sicher sind und genug für alle da ist.

Unsere Autorin Kerstin sagt: „ Dieses Steinzeit-Verhalten kenne ich auch von meinen grösseren Kindern.“

Ich, Kerstin, muss hier gleich mal reingrätschen, denn Danielle spricht mich natürlich mit dem Grossfamilien- Aspekt als Mutter von fünf Töchtern und zwei Söhnen direkt an. Wir sprechen im weiteren Text tatsächlich mehr über kleinere Kinder. Ich kann dazu nur sagen: Dieses Steinzeit-Verhalten kenne ich auch von meinen grösseren Kindern. Es scheint sich also so schnell nicht mit diesem Thema zu erledigen. Wenn eins meiner Kinder etwas geschenkt bekommt, kann ich davon ausgehen, dass ein weiteres Kind den Taschenrechner zückt und sich ausrechnet, welcher Anteil ihm noch zusteht. Bemerkenswert finde ich dann doch auch die Fähigkeit, sich Dinge zu merken, die normalerweise ein pubertierendes Hirn nicht unbedingt speichert: „Also Mama, Greta hat vor drei Jahren X, Y und Z zu Weihnachten bekommen. Ich nur X und Y. Deshalb steht mir J E T Z T auch noch Z zu.“ Ich so: „Ach, echt? Weiss ich gar nicht mehr. Interessant, dass du dir das merken konntest!“Und dann geht der Spass erst richtig los: endlose Diskussionen, Wutanfälle, Türen knallen, Zeter und Mordio in Richtung Schwester, die vor D R E I Jahren zu Weihnachten E I N Geschenk mehr bekommen hat. Echt jetzt, Stress aus heiterem Himmel. Im weiteren Text werden Sie lesen, wie wir als Eltern in diesen Situationen als Friedensstifter unterwegs sein werden. Ich halte es heute so, dass ich mich rausziehe, die Bühne für die Pubertiere frei mache und denke: „Klärt das mal schön unter Euch! „Reibung erzeugt Wärme“ und die wünsche ich Euch unter Euch Geschwistern: und zwar von Herzen. Und nun geht es weiter mit Danielle und den Besonderheiten bei „Streit unter Kleinkindern“.

Kinder zwischen 1 und 3 definieren sich stark über ihren Besitz

Dazu kommt, dass Kinder sich im Alter zwischen einem und drei Jahren aussergewöhnlich stark über ihren Besitz definieren. Daher verteidigen sie ihr Eigentum oft sehr vehement. Und wenn wir mal ehrlich sind, teilen wir Erwachsenen auch eher ungern - zumindest dann, wenn uns Dinge am Herzen liegen. Kaum jemand von uns wäre begeistert, wenn an der Bushaltestelle plötzlich jemand nach unserem Handy grapscht und kräht, er wolle doch nur mal die Oma anrufen, man solle sich doch bitte mal nicht so anstellen. Ähnlich fühlen sich Kinder, die von anderen etwas weggenommen bekommen. Sie wollen einfach nur ihr Eigentum verteidigen.

„Wie das Laufenlernen ist das „Teilen lernen" ein Prozess, den man zwar unterstützen, aber nicht beschleunigen kann.“

Manchmal sind es ja Dinge, die ihnen gar nicht selbst gehören, sondern dem*r Spielpartner*in … In welchem Alter verstehen Kinder, was ihnen „wirklich“ gehört?

Kinder verstehen relativ früh "dein" und "mein" oder "unser". Das Problem ist eher, dass grundlegende neurologische Fähigkeiten noch nicht ausreichend ausgebildet sind und es daher immer wieder zu Konflikten kommt. Kleinkinder tun sich noch sehr, sehr schwer damit, ihre Bedürfnisse aufzuschieben, sich selbst zu regulieren und ihre Impulse zu kontrollieren. All diese Fähigkeiten benötigen sie jedoch, um das soziale Konstrukt "Dinge mit anderen teilen" konfliktarm zu bewältigen. Die frühe Kindheit ist genau die Zeit, diese Kompetenzen nach und nach zu entwickeln. Wie das Laufen lernen ist das „Teilen lernen" ein Prozess, den man zwar unterstützen, aber nicht beschleunigen kann. Zum Trost: Eine Studie zeigte, dass 3- bis 4-Jährige bis auf sehr wenige Ausnahmen bspw. Süssigkeiten nie freiwillig mit anderen teilen. Das sieht bei 5- bis 6-Jährigen schon anders aus - hier ist ein Fünftel bereit, freiwillig etwas abzugeben. Im Schulalter teilen die meisten Kinder dann ziemlich grosszügig. Eine weitere Studie zeigte, dass Grundschulkinder, die gebeten wurden, freiwillig Sticker aufzuteilen, ihrem Gegenüber die Hälfte ihres Besitzes zukommen liessen. In der Vergleichsgruppe der Erwachsenen behielten die Probanden hingegen 70 % des Besitzes und gaben nur 30 % weiter. Kinder teilen also offenbar grosszügiger als Erwachsene!

Streit unter Kleinkindern: „Konstruktiv zu streiten ist eine wichtige Kompetenz, die erlernt werden muss.“

Warum streiten sich Kinder schon? Und wofür ist der Streit wichtig? Was lernen sie?

Konstruktiv zu streiten ist eine wichtige Kompetenz, die erlernt werden muss. Wir Eltern sind so sozialisiert, dass Konflikte möglichst vermieden werden sollen; Streit wird von uns daher tendenziell negativ betrachtet. Dabei ist es vollkommen normal, dass Menschen unterschiedliche Ziele und Ansichten haben. Damit die Gesellschaft und das Zusammenleben funktionieren, ist es zwingend erforderlich, solche Interessenkonflikte friedlich beizulegen. Dazu benötigen Kinder viele verschiedene Kompetenzen: Sie müssen geduldig zuhören, um den Standpunkt des Anderen zu verstehen, sie müssen ihre Wünsche, Bedürfnisse und Gedanken formulieren und lernen zu argumentieren. Es ist ausserdem notwendig, dass sie sich selbst reflektieren und einen Konsens suchen. Das ist ein unglaublich komplexer Prozess, der zwar auch durch Vorleben gelernt werden kann, aber wichtiger ist das eigene Erleben. "Richtig" Streiten muss gelernt werden - und das funktioniert nur, indem man es fleissig übt und sich immer wieder streitet. Kinder lernen dabei, welche Strategien zielführend sind und welche nicht. Sie lernen aus den Reaktionen ihres Gegenübers und entwickeln ein Gefühl für Gerechtigkeit. Für uns Erwachsene ist Streit oft schwer auszuhalten, weil wir so geprägt sind, dass Streit etwas Schlechtes ist. Wir wollen daher möglichst viel Ruhe und Harmonie, wenn Kinder spielen, aber das ist leider illusorisch. Betrachten wir ihn doch einfach als aktive Persönlichkeitsentwicklung!

„Wenn wir immer wieder eingreifen, dann hören Kinder auf, selbst Lösungsstrategien zu entwickeln!“

Wie sollten wir uns als Eltern verhalten? Raushalten oder schlichten? Was ist dein Rat?

Meine Empfehlung ist, sich bei einem Streit so wenig wie möglich einzumischen. Wenn wir immer wieder eingreifen, dann hören Kinder auf, selbst Lösungsstrategien zu entwickeln, da ja der Erwachsene als stets übergeordnete Instanz über sie richtet. Das ist jedoch insbesondere bei gleichaltrigen Kindern in der Regel gar nicht notwendig. Es ist erstaunlich, welch kreative Lösungen Kinder finden, wenn man sie einfach mal machen lässt. Manchmal tun sie sich etwas schwer damit, aber dann sollten wir eher moderieren, als schlichten. Oft reicht es, wenn wir die Standpunkte der Kinder nur kurz zusammenfassen und sie ermuntern, eine für alle Seiten akzeptable Lösung zu finden. Gerade bei kleineren Kindern hilft es, wenn man die Wünsche und Bedürfnisse "übersetzt", also in einfache Worte fasst, wenn es das Kind noch nicht selbst kann. Durch offene Fragen können wir bei der Problemlösungssuche unterstützen und bei noch sehr kleinen Kindern auch Lösungsimpulse geben. Wichtig ist, dass wir einschreiten, wenn es handgreiflich wird. Es geht hierbei in erster Linie darum, das andere Kind zu schützen. Natürlich sollen Kinder auch vermittelt bekommen, dass körperliche Übergriffigkeit keine akzeptable Art und Weise ist, Konflikte zu lösen, aber unsere Erwartungshaltung, dass sie das auch verlässlich einhalten, sollte nicht allzu hoch sein.


Kerstin und Doro

Doro und Kerstin, unsere Expertinnen von MutterKutter (© Anne Seliger)


„Nein heisst nein!"

Und: „Oft sagen wir als Eltern ja auch. Nun komm schon, XY ist zu Besuch, dann darf sie*er auch damit spielen. Teile doch“, aber … wie siehst du das: Sollten unsere (Klein-)Kinder alles im Spielzeitraum teilen oder sollte ihr Lieblingsteddy unangetastet bleiben?

Einer der wichtigsten Leitsprüche in der beziehungs- und bedürfnisorientierten Elternschaft lautet: "Nein heisst nein!" Und so, wie Kinder über ihren Körper entscheiden dürfen, sollten sie das auch über ihren Besitz dürfen. Wenn man Gastgebereltern eines Kindes ist, das sich mit dem Teilen sehr schwer tut, dann sollte man die Gastkindeltern bitten, auch etwas Spielzeug mitzubringen. Da das einladende Kind dieses normalerweise nicht kennt, ist es besonders interessant und das daher wird es möglicherweise eigenes Spielzeug anbieten, um mit damit spielen zu können. Spielzeuge, bei denen man weiss, dass sie vehement verteidigt werden, sollten beim Besuch ausser Reichweite geräumt werden, um den Konflikt von vornherein zu vermeiden. Wenn man mehrere Kinder hat, bietet es sich an, in personenbezogenes Spielzeug (also Dinge, die explizit einem einzelnen Kind gehören) und Gemeinschaftsbesitz zu unterscheiden. Manche Familien haben extra Gastspielzeug, bei dem vorher klar ist, dass es sich um Gemeinschaftsspielzeug handelt und dass es grundsätzlich geteilt wird. Bei uns hat sich die Regel bewährt: Über persönliches Spielzeug entscheidet allein der Besitzer, bei Gemeinschaftsspielzeug gilt: Wer es zuerst hatte, darf damit spielen. Sobald es abgelegt wird und mit etwas anderem gespielt wird, kann dann der andere nun damit spielen.

„Wir müssen uns klar darüber werden, dass das Verhalten unseres Kindes normal ist.“

Wie lernen Kinder denn das Teilen? Was ist dein Rat für alle, die sich Sorgen machen, weil ihr Kind nichts teilen will und der Spielbesuch oft frustriert ist?

Wir müssen Teilen lernen gar nicht als zu erlernendes Erziehungsziel betrachten. Ja, es verursacht bei uns ein schlechtes Gefühl, wenn das eigene Kind verbissen um sein Spielzeug kämpft, uns wäre es viel lieber, wenn es grosszügig Dinge abgibt, weil das gesellschaftlich anerkannt ist. Wir müssen uns klar darüber werden, dass das Verhalten unseres Kindes normal ist und das schlechte Gefühl von unserer Angst kommt, dass unser Kind als unsoziales Wesen und wir als bei der Erziehung versagende Eltern betrachtet werden. Das ist eine rein erwachsene Sicht auf die Situation - die anderen Kinder sehen bei der Besitzverteidigung erst einmal gar kein ungewöhnliches Verhalten. Es ist also sehr unwahrscheinlich, dass ein Kind aus einer sozialen Gruppe, bspw. in der Kita, von anderen Kindern ausgeschlossen wird, weil es nichts abgeben will.

„Es ist wichtig, Kinder nicht zum Teilen zu zwingen.“

Das etwaige Nase rümpfen anderer Eltern über unser vermeintlich egoistisches Kind können wir besser aushalten, wenn wir uns klar machen, dass Kinder überhaupt erst "richtig", also freiwillig altruistisch teilen können, wenn sie mit etwa 4 Jahren den Meilenstein der Perspektivübernahme erreicht haben. Erst dann verstehen sie nämlich, dass andere Kinder ihnen ihr Spielzeug nicht wegnehmen wollen, sondern nur daran interessiert sind, es sich auszuborgen und danach wieder verlässlich zurückzugeben. Das ist eine elementare Erkenntnis, die sie vorher nicht haben (können)! Haben Kinder das verstanden, verschwindet in der Regel die vehemente Verteidigung des Eigentums. Und auch erst, wenn das Kind die Perspektive seines Gegenübers einnehmen kann, versteht es auch, dass das Nicht-Teilen beim Gegenüber Traurigkeit und Enttäuschung auslösen kann. Diesen Aspekt wird das Kind zunehmend bei seiner Entscheidung berücksichtigen. Es ist wichtig, Kinder nicht zum Teilen zu zwingen. Wenn Kinder wissen, dass sie jederzeit bei der Verteidigung ihres Besitzes Rückhalt haben, fällt es ihnen viel leichter, auch mal loszulassen. Dazu zählt auch, es dabei zu unterstützen, wenn es Spielzeug zurück haben will (unangenehm, ich weiss, aber ein wichtiges Signal!). In Gesellschaft mit anderen Kindern lernen sie von ganz alleine, dass Teilen Vorteile haben kann. Letztlich wird es aber immer eine sehr individuelle Abwägung bleiben, in welchen Situationen Kinder dann teilen wollen. Wir sollten unseren Kindern unbedingt ausreichend Zeit einräumen, diese soziale Interaktion zu erlernen. Dabei Fehler zu machen, ist wichtig, denn durch das Erleben der Reaktion anderer Menschen entwickelt sich der eigene moralische Kompass.
Und wenn Sie nun mehr Updates von den beiden Wunschkind-Autorinnen lesen möchten: Hier geht es zu ihren Social Media - Kanälen: Facebook & Instagram.

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