Achtung, jetzt wird es kurz kitschig, aber ich kann nicht anders. Groschenromanzeilen 3.0 – aus der Feder von Doro: Was haben meine Hormone getanzt, als ich jeweils Mama geworden bin. Ich lächle, wenn ich an diese Schmetterlinge im Bauch denke. Wenn ich mich daran erinnere, wie ich ungläubig auf diese süssen Geschöpfe geguckt und mich immer wieder selbst kneifen musste, um mir damit zu sagen: It's real, Doro! Das Wunder des "Menschwerdens" – erst nach der Geburt, in den ersten Tagen mit Baby wurde mir so richtig klar, was die Natur kann. Ich weiss noch, wie ich gesagt habe: Irgendwie verrückt. Du hast Sex, ein Samen und eine Eizelle finden zusammen und dann hältst du „plötzlich“ dieses Wunder im Arm. Hach! Und, ja, ich glaube, dass das süchtig machen kann – dazu wird Ihnen meine Freundin und Kollegin, die Hebamme und siebenfache Mama Kerstin, gleich mehr erzählen.
Dorothee Dahinden und Kerstin Lüking von MutterKutter im Gespräch
Dennoch wäre es falsch, wenn ich die ersten Tage mit Baby zuhause als komplett rosarot mit karierten Maiglöckchen beschreiben würde. Bei meinem ersten Kind mischten sich in all das verliebte Glück noch andere Gefühle: Angst und Unsicherheit. Ich fühlte mich gerade durch den Kaiserschnitt ausgebremst, als Mutter zweiter Klasse – in meinem Kopf schwebten Gedanken, wie „Du hast es nicht geschafft, auf „normalem“ Weg zu entbinden, Doro. Loserin!“ – ja, das war hart. Mehr dazu erzähle ich Ihnen gerne noch einmal an anderer Stelle. Ich hatte das Gefühl, versagt zu haben und dazu kam dann noch die Sorge, noch einmal zu versagen. Ich hatte vorher keinen so winzigen Säugling im Arm, war mir unsicher, wie ich mein Kind richtig tragen sollte, hatte immer Angst, es fallen zu lassen – oder ihm beim Umlagern von der einen Brust zur anderen weh zu tun. Oft liefen die Tränen, gerade als mein Mann ein paar Tage nach der Entbindung noch einmal zur Arbeit musste. Ich hatte einfach Schiss, es nicht zu schaffen. Ich war glücklich, aber deprimiert zugleich. In den neuen Job als Mama – in den musste ich erst einmal hineinwachsen. Und annehmen, dass auch solche Gefühle, die sich weniger nach Zucker, sondern mehr nach Zitrone anfühlen, zum Elternwerden dazugehören. Ich glaube im Nachgang wiederum: Es war für mich persönlich gut, dass ich dann auf mich allein gestellt war. Es war gut, dass ich „alleine machen musste“. Ich bin zwischen Verzweiflungstränen und Angstschweiss gewachsen. An mir selbst. An meinen Aufgaben und daran, dass das Mamasein kein Groschenroman ist. Sondern Leben pur – mit allen Höhen und Tiefen. Um Ihnen die ersten Tage mit Baby zuhause zu erleichtern, möchten wir Ihnen ein paar Tipps mit auf den Weg geben. Was brauchen Sie wirklich für zuhause? Wie sind mit Wochenbett und Ruhe genau gemeint? Was können Sie tun, wenn Sie den Blues fühlen? Antworten auf diese Fragen hat nun unsere Hebamme Kerstin Lüking für Sie: