Ratgeber: Urlaub mit Kindern

Der alljährliche Sommerurlaub gehört wohl zur schönsten Zeit des Jahres. Besonders Kinder lieben es, in den Ferien an neue Orte zu verreisen, an denen es ganz viel zu entdecken gibt. Ob es ans Meer geht, in die Berge, auf einen Bauernhof oder in eine grosse Stadt: es gibt Zahlreiches, was für einen Familienurlaub benötigt wird. Damit während des Urlaubs und auf dem Weg dorthin auch nichts schief geht, kann man sich mit Hilfe einer Checkliste alle notwendigen Dinge vorab notieren.

Ab welchem Alter Sie zum ersten Mal mit Ihrem Kind in den Urlaub fahren möchten, liegt ganz im eigenen Ermessen. Wichtig ist, dass es sowohl für Sie, als auch für Ihren Sprössling eine, soweit es eben möglich ist, entspannte Zeit wird. Stress ist zu vermeiden, denn dieser überträgt sich auch auf Ihr Kind. Damit Sie also den wohlverdienten Familienurlaub geniessen können, sollten einige Punkte beachtet werden.

Inhaltsverzeichnis

1. Altersgerecht verreisen
2. Reisespiele auf langen Autofahrten
3. Urlaub am Meer – Was muss ich beachten?
4. Sommerurlaub während der Schwangerschaft

1. Altersgerecht verreisen

Bereits im Säuglingsalter können Babys mit in den Urlaub genommen werden, denn je kleiner die Kinder sind, desto anspruchsloser sind sie. Gerade wenn Sie Ihren Sprössling noch stillen, müssen Sie sich bezüglich der Nahrung schon mal keine Gedanken machen. Bei Brei-Kost ist dies oft schon schwieriger, da es im Ausland häufig nicht die Gläschen zu kaufen gibt, die man von zu Hause her kennt. Planen Sie einen Urlaub mit Babys oder Kleinkindern, eignen sich vor allem Reiseziele, die wenig Klimaveränderung bedeuten und keine weite Anfahrt voraussetzen. Ferienziele wie Nord- und Ostsee, Österreich und die Schweiz sind hierfür prima geeignet und verhältnismässig schnell zu erreichen. Zudem sollten Sie die Reisezeit lieber auf den Frühling oder den Spätsommer legen, wenn die Temperaturen angenehm und nicht zu heiss sind. Entscheiden Sie sich für ein warmes Urlaubsland, sollten Sie unbedingt darauf achten, die Mittagshitze sowie direkte Sonneneinstrahlung mit Ihrem Baby zu meiden. Denn auf Grund der dünnen Hornschicht ist die Haut von Kindern viel empfindlicher als die von Erwachsenen. Grundsätzlich sollten Babys unter 1 Jahr nie der direkten Sonne ausgesetzt werden. Entscheiden Sie sich deshalb am besten für Urlaubskleidung mit UV-Schutz.

Hinweis: Falls Sie sich beim Urlaub mit Baby für ein Ziel entscheiden, das nur mit dem Flugzeug zu erreichen ist, berücksichtigen Sie bei Start und Landung bitte, einen Druckausgleich bei Ihrem Säugling zu erzeugen. Diesen erreichen Sie mittels Stillen oder Fläschchen geben.

Sind die Kinder schon ein wenig grösser, bieten sich Ferien auf dem Bauernhof an oder ein Urlaub in einem familienfreundlichen Hotel, einem sogenannten Kinderhotel. Vom Kiddie-Club bis zu zahlreichen Aktivitäten, die genau auf die Bedürfnisse von Kindern abgestimmt sind, sorgen die Animateure und Betreuer dafür, dass Eltern hier auch ein bisschen Zeit für sich finden und den Urlaub geniessen können.

Egal für welches Reiseziel Sie sich entscheiden, wichtig ist, dass Sie selbst mit dem gewählten Ort zufrieden sind. Eine Reise in ein gefährliches Land oder etwa eine Trekking-Tour ist mit Kindern jedoch nicht zu empfehlen.

2. Reisespiele auf langen Autofahrten

Sind die langersehnten Ferien endlich da, machen sich viele Familien mit dem Auto auf den Weg in den Urlaub. Das ist vor allem mit Babys und Kleinkindern praktisch, da man zeitlich flexibel ist und sich in der Gepäckauswahl nicht einschränken muss. Auch langwierige Sicherheitskontrollen bleiben Ihnen hier erspart. Allerdings sollten Sie auf einer langen Autofahrt mit Kindern auch unerwartete Pausen mit einplanen.

Wenn Sie sich für eine Reise mit dem Auto entscheiden, sollten Sie einige Dinge vorab beachten. Nicht nur für den Fahrer, sondern vor allem auch für die Beifahrer ist eine lange Autofahrt in der prallen Sonne anstrengend. Indem Sie die Fahrt in die Morgen- oder Abendstunden verlegen, können Sie diese Situation prima umgehen. Auch sollten Sie darauf achten, Sonnenschutzblenden an den Seitenfenstern anzubringen und möglichst einen schattigen Platz für das geparkte Auto zu wählen.

Oftmals können die Fahrten in die beliebten, mit dem Auto gut zu erreichenden Ferienziele – Italien, Kroatien oder Frankreich – aber sehr lang sein. Kommt dann auch noch ein Stau dazu, ziehen alle lange Gesichter und die Kinder quengeln auf der Rückbank: „Wann sind wir endlich da?!“ – Ideen sind hier gefragt! Eine tolle Alternative zu Mal- und Lesebüchern sowie Hörspielen und Kinderlieder-CDs sind lustige Frage-Antwort- oder Ratespiele für die ganze Familie. Abhängig vom Alter der Kinder sind Spiele wie „Ich sehe was, was du nicht siehst“, „Autokennzeichen erraten“ oder „Ich packe meinen Koffer…“ für Eltern und Kinder gleichermassen unterhaltsam. Zudem werden keine Utensilien benötigt.

Auch für ausreichend Proviant sollte bei der Fahrt in den Kinderurlaub immer gesorgt sein. Wasser oder eine fruchtige Saftschorle sowie Brötchen und kleine Obst- und Gemüsesnacks eignen sich wunderbar. Natürlich dürfen auch mal ein paar „Naschis“ verteilt werden. Zudem bietet es sich an, das Lieblingskuscheltier und ein kleines Kissen für die Kinder bereitzuhalten. Mit ein paar Stunden Schlaf vergeht die Zeit der langen Autofahrt wie im Flug.

3. Urlaub am Meer – Was muss ich beachten?

Viele Familien entscheiden sich aber auch für einen klassischen Badeurlaub am Meer. Fällt die Wahl auf ein Urlaubsziel, das nur mit dem Flugzeug zu erreichen ist, sollten Sie sich vorab informieren, welche Unterlagen, abgesehen vom Flugticket, mitgenommen werden müssen. Denn seit Juni 2012 benötigt jedes Kind, unabhängig vom Alter, einen Reisepass. Fragen Sie am besten mit genügend Vorlauf im nächsten Einwohnermelde- oder Bürgeramt nach, welche Dokumente bei der Beantragung eines Kinder-Reisepasses vorgelegt werden müssen.

Hinweis: Anders als bei einer Reise mit dem Auto, sollten Sie bei einer Flugreise darauf achten, die Flugzeiten bewusst zu buchen und dem Anspruch der Kinder anzupassen. Oftmals sind Kinder in Bezug auf eine Zeitverschiebung sensibler als Erwachsene.

Eine Reise mit dem Flugzeug (oder auch der Bahn) ist gerade für Kinder eine willkommene Abwechslung, denn hier gibt es viel, was ihre Aufmerksamkeit erregt. Dennoch sollten Sie sich bewusst sein, dass es auch sehr anstrengend sein kann, seine Kinder – aus Rücksicht auf andere Passagiere – ständig beschäftigen zu müssen.

Eine tolle Erfindung für Flugreisen mit Kleinkindern sind rollbare Koffer. Diese und andere Kinderkoffer sind das ideale Handgepäck für kleine Weltenbummler. Sie können von Kindern selbst gezogen oder geschoben werden. Dadurch können die Kleinen ihren eigenen Beitrag zur Reise leisten und fühlen sich genauso wichtig wie die Grossen. Mit einem praktischen Gurt versehen, können Erwachsene das handliche Gepäckstück aber auch kinderleicht tragen. Müde Kids können während längeren Wartezeiten gemütlich auf einem Hartschalenkoffer Platz nehmen oder sich mit Hilfe des Gurts und den flexiblen Rollen einfach mitziehen lassen. So erholen sich Kinder auch während der Flugreise und müssen dafür nicht einmal den Sitz von Mama oder Papa kapern.

Neben Ausweis und Flugticket, sollten Sie unbedingt auch an die Versichertenkarten oder am besten gleich an eine Auslands-Krankenversicherung denken. Gerade bei einem Urlaub mit Kindern kann es oftmals zu unverhofften Zwischenfällen kommen. Bei Reisen in exotische Länder wird empfohlen, sich vorab beim Kinderarzt oder auf den Länderseiten des jeweiligen Auswärtigen Amts zu informieren, welche Impfungen Ihr Kind benötigt. Um kein Risiko einzugehen, sollten Sie am besten den Impfpass Ihres Kindes mit auf die Reise nehmen.

Auch eine Reiseapotheke griffbereit zu haben, kann in bestimmten Situationen vieles erleichtern. Fieberthermometer, Verbandsmaterial wie Pflaster und Desinfektionsmittel, sowie Medikamente gegen Kopfschmerzen und Magen-Darm-Erkrankungen sollten nicht fehlen. Zusätzliche Schutzmittel gegen Mücken- und Moskito-Stiche können in fernen Ländern von Vorteil sein.

Um Ihren Kindern einen guten Schutz beim Spielen im oder am Meer zu gewährleisten, ist es ratsam, sich gut mit Sonnenschutzmitteln auszustatten, die mit einem hohen UV-Schutz-Faktor gekennzeichnet sind. Da die Kids gerne mit Sandspielzeug am Strand Sandburgen bauen, Löcher graben und Sandkuchen backen und das Spielen am Meer sowieso ein absolutes Highlight für die Kids darstellt, empfiehlt sich zudem UV-Schutz-Kleidung, wie Badeshirts oder Schwimmanzüge. Diese gibt es in vielen verschiedenen Ausführungen und mit bunten Mustern. Sie vermindern Haut-Rötungen und schützen vor Sonnenbrand. So können Sie Ihre Kinder bedenkenlos am Wasser spielen lassen. Zusätzlich sollten Sie sich für eine Kopfbedeckung wie Kopftuch, Sonnenhut oder eine spezielle Kappe mit Nacken-Schutz entscheiden, um Ihrem Kind den bestmöglichen Rundum-Schutz vor starker Sonneneinstrahlung zu bieten.

4. Sommerurlaub während der Schwangerschaft

Falls Ihre Schwangerschaft gut verläuft und Sie Rücksprache mit Ihrem Arzt gehalten haben, steht einer Urlaubsreise nichts im Wege. Grenzen Sie bei der Wahl Ihres Reiseziels jedoch Länder mit tropischen Temperaturen aus, denn diese können den Kreislauf stark belasten. Besonders beliebt bei Schwangeren ist der fünfte Monat, denn zu diesem Zeitpunkt hat sich Ihr Körper schon von den anfänglichen Problemen erholt und gut umgestellt. Ob mit dem Auto oder mit dem Flugzeug, viel Trinken und regelmässig eine Toilette aufzusuchen, ist in der Schwangerschaft sehr wichtig, da Sie gerade jetzt sehr empfänglich für Blasenentzündungen sind. Regelmässige Pausen auf langen Autofahrten sind zudem empfehlenswert.

Entscheiden Sie sich in der Schwangerschaft für einen Urlaubsort, der nicht mit dem Auto zu erreichen ist, sollten Sie sich bei der jeweiligen Airline vorab informieren, bis zu welchem Schwangerschaftszeitpunkt Sie fliegen dürfen. In der Regel gilt eine Flugerlaubnis bis zur 36. Schwangerschaftswoche. Auf Langstrecken-Flügen wird empfohlen, immer wieder aufzustehen, um der Gefahr einer Thrombose vorzubeugen. Reservieren Sie daher am besten im Voraus einen Platz am Gang.

Eine Reise in der Schwangerschaft kann helfen, den anstrengenden Alltag hinter sich zu lassen und für die letzten Wochen Kraft zu tanken. Grundsätzlich sagt Karen Sander: „Solange es der Schwangeren gut geht, ist alles erlaubt.“

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