Gesund durch den Herbst

Wenn die Temperaturen in den Keller gehen und es draussen so richtig ungemütlich wird, ist die nächste Erkältung meist nicht weit. Insbesondere, wenn die Kids bereits in den Kindergarten oder zur Schule gehen, ist die Gefahr hoch, sich bei den anderen Kindern anzustecken. Und das in diesem Jahr mehr denn je, denn das Coronavirus SARS-CoV-2 hat uns alle fest im Griff. Ist eine Person – ob Kind, Mama oder Papa – erst einmal krank, dann trifft es meist auch die anderen Familienmitglieder. Damit das 2020 nicht passiert, haben wir 6 Tipps vorbereitet, wie ihr mit euren Kids dieses Jahr gesund durch den Herbst und Winter kommt.

1. AHA+L+A

Welche Begriffe hinter der Abkürzung AHA stehen, dürfte längst bekannt sein. Doch in dieser zweiten Corona-Welle wurde die eingängige Abkürzung etwas erweitert. Zu Abstand halten, Hygiene und Alltagsmaske kommen nun die Corona Warn App und das Lüften hinzu, wie die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung vorschlägt:

A – Abstand halten: Der Mindestabstand zu Personen im öffentlichen Raum beträgt 1,5m. So wird das Risiko vermindert, mit virushaltigen Tröpfchen und Aerosolen (Schwebeteilchen) in Kontakt zu kommen.

H – Hygiene: Virushaltige Flüssigkeitspartikel können durch Niesen, Husten, aber auch Singen auf die Haut gelangen und so weiterverbreitet werden. Seife bindet diese Erreger nach etwa 20 – 30 Sekunden, sodass sie abgewaschen werden können.

A – Alltagsmaske tragen: Die Mund-Nasen-Bedeckung bietet eine mechanische Barriere für die grösseren Tröpfchen. Dabei ist es wichtig, dass die Alltagsmaske Mund und Nase vollständig bedeckt und die Ränder eng anliegen – und dass alle Personen einen Mundschutz tragen, wenn der Mindestabstand nicht gewahrt werden kann.

L – Lüften: Aerosole verteilen sich in geschlossenen Innenräumen besonders gut. Daher empfiehlt das Umweltbundesamt einen möglichst hohen Luftaustausch mit Frischluft – die Aerosolkonzentration wird dadurch nachweislich gesenkt. Im Schnitt wird fünf Mal am Tag ein Stosslüften von 10 bis 15 Minuten empfohlen, an sehr kalten Tagen sind auch 5 Minuten ausreichend.

A – App: Die Corona-Warn-App hat das Ziel, Infektionsketten zu unterbrechen. Über Bluetooth werden Zufallscodes der Smartphones, die sich in der Nähe aufhalten und ebenfalls die App installiert haben, gesammelt. Gibt eine Person einen positiven Coronavirus SARS-CoV-2-Test in der App ein, bekommen die App-User, die sich über einen bestimmten Zeitraum in der Nähe dieser Person aufgehalten haben, eine Benachrichtigung. Die kostenlose Corona-Warn-App, die vom Robert Koch-Institut (RKI) herausgegeben wird, hält dabei die Datenschutz-Bestimmungen ein und ist anonym. Aber auch hier gilt wie bei der Mund-Nasen-Bedeckung: Es funktioniert nur, wenn alle mitmachen.

Habt ihr weitere Fragen zum Thema Corona, zum Beispiel Symptome erkennen, Alltag/Arbeitswelt gestalten oder psychisch stabil bleiben? Diese und weitere Informationen für junge und alte Menschen sowie für Familien bereitet das Bundesministerium für Gesundheit leicht zugänglich auf einer eigens dafür eingerichteten Webseite auf.

Wenn ihr auf die unten stehende Grafik klickt, könnt ihr euch die Infografik als PDF herunterladen.

2. Grippeschutz-Impfung

Mehr denn je wird von der Weltgesundheitsorganisation (WHO), von deutschen Kinderärzten oder auch vom Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) empfohlen, in diesem Jahr eine Grippeschutzimpfung vorzunehmen. Nicht nur, um sich selbst vor der Grippe zu schützen, sondern auch, um das Gesundheitssystem nicht zu überlasten. Eine grössere Grippewelle und die Pandemie könne das System nur schwer verkraften, so der Bundesgesundheitsminister. Zusätzlicher Impfstoff sei besorgt worden. Die WHO empfiehlt die Influenzaregelimpfung sogar ab einem Alter von sechs Monaten. Weiterführende Informationen findet ihr im entsprechenden Artikel zur Grippeschutzimpfung auf aerzteblatt.de.

3. Vitamine, Vitamine und nochmals Vitamine

Dieser Tipp klingt selbstverständlich. Ist er aber nicht. Denn obwohl die meisten Eltern wissen, dass eine vitaminreiche Ernährung vor allem für ihre Kinder sehr wichtig ist, achten nicht alle darauf. Die wohl meisten Vitamine befinden sich in frischem Obst und Gemüse. Daher sollten Eltern grossen Wert darauf legen, dass jeden Tag frisch und reich an Gemüse gekocht wird, um gesund im Winter zu bleiben. Aber auch Fisch enthält zum Beispiel gesunde Nährstoffe wie Omega-3-Fettsäuren, die in anderen Lebensmitteln in der hohen Konzentration kaum zu finden sind. Auch in der Frühstücksbox für die Schule oder den Kindergarten sollte jeden Tag etwas Obst und Gemüse enthalten sein. Wenn eure Kids sich weigern, jeden Tag Obst und Gemüse zu essen, können ein paar kleine Tipps helfen, die kleinen Gemüsemuffel auf den Geschmack zu bringen.

Gesunde Ernährung

4. Mit Wasserbehandlungen nach Kneipp gesund durch den Winter

Dieser Tipp wird den meisten Kindern wahrscheinlich erstmal nicht so gut gefallen, aber sie werden sich daran gewöhnen. Und das Wichtigste: er hilft. Bei den Wasserbehandlungen nach Kneipp geht es darum, dass das Kind in Hinblick auf eine kühle Wassertemperatur abgehärtet wird. So wird die Durchblutung gefördert und das Immunsystem gestärkt. Dafür könnt ihr zum Beispiel die Badewanne bis zur Wadenmitte eures Kindes mit kaltem Wasser (18 – 22°C) füllen. Das Kind kann dann für ca. 2 Minuten durch das Wasser waten. Dabei sollten die Beine so angewinkelt werden, dass der Fuss komplett aus dem Wasser genommen wird. Ist keine Badewanne vorhanden, kann sich euer Kind auch in die Dusche stellen (und dabei bitte gut festhalten!) und ein Bein so anwinkeln, dass ihr die Brause mit kühlem Wasser über die Fusssohle laufen lassen könnt. Es wird empfohlen, diese Anwendungen täglich morgens durchzuführen. Für abends werden Wechsel-Fussbäder empfohlen, bei dem euer Kind seine Füsse für 5 Minuten im warmen und anschliessend für 5 Sekunden im kalten Wasser badet. Diese Prozedur könnt ihr bis zu zwei Mal wiederholen und am besten mit kaltem Wasser abschliessen.

5. Bewegung an der frischen Luft

Insbesondere in der heutigen Zeit ist das Thema Bewegung sowohl für Kinder als auch für Erwachsene sehr wichtig. Erst recht, wenn es draussen kühler wird, fehlt einem oft die Motivation, raus an die frische Luft zu gehen. Dabei kann es der ganzen Familie helfen, gesund im Winter zu bleiben, wenn ihr zum Beispiel jeden Abend einen Spaziergang (min. 30 Minuten) an der frischen Luft macht. Bei gutem Wetter sollten die Kinder so lange wie möglich draussen spielen, toben und herumtollen. Bei schlechtem Wetter hingegen nicht länger als eine Stunde und wenn es kälter als -10°C ist, reichen 30 Minuten völlig aus. Dabei gilt bei schlechtem und kalten Wetter: lieber öfter am Tag und dafür nicht so lange.

Wenn ihr auf die unten stehende Grafik klickt, könnt ihr euch die Infografik als PDF herunterladen.

6. Entspannung tut auch den Kids gut

Neben Bewegung brauchen Kinder auch ausreichend Entspannungsphasen, um ein starkes Immunsystem aufbauen zu können. Dafür bietet es sich an, am Abend oder auch zwischendurch entspannende Rituale einzuführen. Auch besondere Einschlafrituale können dabei helfen, den Schlaf der Kids erholsamer zu gestalten. Neben Vorlesen oder Vorsingen kann ein Ritual auch gemeinsame Kuschelzeit mit Mama und Papa bedeuten. Oder ihr legt euch gemeinsam mit eurem Kind hin und hört einfach ein spannendes Hörbuch.

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