
Inhaltsverzeichnis
1. Welche Parallelen gibt es zwischen Sprache und Musik?
2. Wann ist eine musikalische Sprachförderung besonders sinnvoll?
3. Was ist der Unterschied zu einer Sprach- bzw. Musiktherapie?
4. Wie wird die musikalische Sprachförderung in die Entwicklung der Kinder integriert?
5. Welche Wirkungen werden mit der Sprachförderung erzielt?
6. Gibt es bestimmte Voraussetzungen, dass Kinder an solch einem Angebot teilnehmen können?
Mit musikalischer Sprachförderung sollen positive Sprachlerneffekte bei Kindern ausgelöst werden, denn Sprache und Musik sind eng miteinander verbunden. Zwischen musikalischer und sprachlicher Entwicklung bestehen enge Beziehungen. Daher kann Musik unterstützend bei Kindern mit Sprachschwierigkeiten eingesetzt werden. Kinder ab dem 1. bis ca. Ende des 6. Lebensjahres können besonders von der musikalischen Sprachförderung, welche immer als Einheit von Sprache, Musik und Bewegung konzipiert wird, profitieren.
Schon ab dem 1. Lebensjahr wird Musik, oft auch unbewusst, in Form von Wiegenliedern oder anderen Liedern in bestimmten sozialen Situationen, z.B. beim Wickeln, beim Schlafliedsingen u. Ä. erlebt. Das Singen wird hier durch die Kommunikation schon vor dem Erlernen einer Sprache in eine soziale Situation einbezogen. Babys lernen dabei Melodie und Tonfall (Baby-Talk) und können die Bedeutung einer sozialen Situation verstehen, ohne dass sie schon wirklich sprechen können. Nach dem 6. Lebensjahr gelten die Sprachentwicklung und der grundlegende Spracherwerb der Muttersprache als weitgehend „abgeschlossen“. Das Singen fördert aber auch danach, zum Beispiel durch die Ausbildung der Stimme (Stimmbildung), noch die Sprache. Denn genau wie in der Musik, setzt man in kommunikativen Situationen immer einen bestimmten Tonfall, eine Tonhöhe und Lautstärke ein, um eine Sprachabsicht zu erreichen.