Eine groβe Portion Geduld
Bevor Sie mit der Beikost beginnen, sollten Sie bedenken, dass die Umstellung auf halbfeste Nahrung ein wenig Geduld erfordert. Zudem reagiert jedes Kind anders auf die neue Esskultur. Einige Babys sind sehr gierig und können es kaum erwarten, den leckeren Brei zu verschlingen. Andere Kinder sind eher zurückhaltend und gewöhnen sich nur ganz allmählich an die neue Fremdkost. „Am besten gehen Sie ganz behutsam, also Löffel für Löffel vor. Beginnen Sie zunächst mit einer Gemüsesorte. Und geben Sie bitte nicht gleich auf und probieren eine neue Sorte, wenn Ihr Baby nicht gleich von der Beikost begeistert ist! Babys mögen Vertrautes und müssen sich erst an die neue Konsistenz und Geschmacksrichtung gewöhnen“, erklärt Margareta Janz. „Bestärken Sie Ihr Kind beim Füttern – Ein „mmh, ist das lecker!“ spornt auch beim Essen an. Spielen Sie mit der Konsistenz, bleiben Sie bei einer Breisorte und seien Sie geduldig.“
Nicht vergessen – die ersten Breimahlzeiten dienen dazu, die Kleinen vorsichtig an den neuen Geschmack und die noch ungewohnte Konsistenz des Breis heranzuführen. Dabei können auch schon mal ein paar Kleckse daneben gehen und auf dem Lätzchen landen. Dies muss nicht unbedingt bedeuten, dass die Kleinen den Brei nicht mögen. Oftmals hat das Kleckern mit den ungewohnten Mundbewegungen zu tun. Vom Saugen her sind die Babys eine andere Mundmotorik gewöhnt. Daher kann es ein Weilchen dauern, bis sich die Kleinen an das Füttern mit dem Löffel und die Breinahrung gewöhnt haben. „Anfangs können Sie Ihr Baby auch im Liegen füttern. Hierbei fällt das Schlucken leichter. Wenn es besser klappt, kann es auch aufgerichtet werden. Und spielen Sie weiter mit der Konsistenz und der Temperatur. Einige Babys mögen den Brei lieber ein bisschen flüssiger, andere fester und wärmer,“ so ein weiterer Tipp von Margareta Janz.
Expertentipp:
Immer daran denken: bei den Eltern sind die Kinder unter bester Beobachtung. Daher neue Lebensmittel immer in kleinen Mengen vorsichtig zu Hause ausprobieren!
Leckere Beikost-Starter
Als Beikost-Starter sollte am besten ein reiner Gemüsebrei gewählt werden, der aus einer einzigen Gemüsesorte besteht. Die Kinder müssen sich nämlich nicht nur an die neue Konsistenz, sondern auch an den neuen Geschmack gewöhnen. Ausserdem kann so gleichzeitig auch getestet werden, ob die Kids diese Gemüsesorte vertragen. „Vor allem bei allergiegefährdeten Kindern sollten Sie unbedingt ein Ernährungstagebuch führen. Bei jeder neuen Breisorte füttern Sie zunächst kleine Mengen und beobachten genau, wie Ihr Kind darauf reagiert. Dann können Sie ganz allmählich die Breimenge steigern,“ so unsere Expertin Margareta Janz. „Ganz wichtig – ein neues Nahrungsmittel am besten tagsüber zur Mittagszeit einführen. Nur so können auch kurzfristige Reaktion beobachtet werden!“
Ein reiner Gemüsebrei ist für die Kleinen der ideale Start in die Welt der festen Nahrung. Die meisten entscheiden sich hierbei für Kürbis, Pastinaken oder Zucchini als Gemüse für den Anfangsbrei. Bitte beachten Sie, dass Karotten anfänglich zu Verstopfungen führen können! „Am besten man beginnt mit der Mittagsmahlzeit. Zu dieser Tageszeit haben Sie meistens mehr Zeit, das Kind ist dann auch nicht zu müde. Auβerdem ist die für Babys sehr wichtige Eisenversorgung mittags besonders gut. In Kombination mit der Muttermilch wird zudem eine gute Eisenaufnahme im Körper bewirkt“, erklärt Margareta Janz. In den folgenden Tagen wird diese Breimenge von den anfänglich wenigen Löffeln bis hin zu einer vollen Breimahlzeit gesteigert. Ab dem siebten Monat kann der Gemüsebrei auch schon zweimal pro Woche mit Kartoffeln sowie Fleisch oder Fisch kombiniert werden. Nach Möglichkeit sollte dann nicht mehr zusätzlich gestillt werden. Die Breimahlzeit soll nämlich als vollwertige Mahlzeit, nicht aber nur als ‚Vorspeise‘ angesehen werden. Mit dem Umstieg auf halbfeste Nahrung brauchen die Kids auch mehr Flüssigkeit. Am besten bieten Sie Ihrem Kind über den Tag verteilt immer wieder etwas abgekochtes Wasser aus einem Becher an. Wasser ist ein ideales Getränk für Kinder, denn es ist kalorienarm, geschmacksneutral und zahnfreundlich. Dabei können die Kleinen auch gleich das eigenständige Trinken trainieren.
Generell gilt: Es darf alles auf den Löffel, was Ihrem Baby schmeckt! Das Immunsystem der Kleinen profitiert sogar von abwechslungsreicher Kost. Jedoch sollte immer nur ein neues Lebensmittel pro Woche hinzugefügt und genauestens auf Verträglichkeit getestet werden.