Empfohlene Impfungen und Auffrischungen
Dem empfohlenen Impfprogramm der STIKO zufolge sollten Babys nach Vollendung des zweiten Lebensmonats geimpft werden. Insbesondere im ersten Lebensjahr ist das Immunsystem der Kleinen anfällig für Krankheiten und bedarf ganz besonderen Schutzes. Insgesamt werden für das erste Lebensjahr Impfungen gegen Polio (Kinderlähmung), Diphterie und Tetanus (Wundstarrkrampf), Keuchhusten, eine bakterielle Hirnhautentzündung (HIB) und Hepatitis B (infektiöse Gelbsucht) empfohlen. Die verwendeten Kombinationsimpfstoffe dieser Sechsfachimpfung sind gut verträglich. Die Dosis der Impfstoffe ist dabei so vorsichtig bemessen, dass eine Auffrischung in regelmässigen Abständen erforderlich ist, bis der maximale Impfschutz erreicht wird. Ab dem 15. Lebensmonat wird das Impfprogramm um die Immunisierung gegen Mumps, Masern und Röteln erweitert. Diese Empfehlungen gelten für Deutschland, in Österreich und der Schweiz gibt es vergleichbare Regelungen. In jedem Fall sollten sich Eltern vor Beginn des Impfprogramms auch über eventuelle Neuerungen informieren.
Viele Eltern sind unsicher, ab wann und gegen welche Krankheiten ihr Kind geimpft werden sollte. Am besten, Sie lassen sich in der Kinderarztpraxis ausführlich über die empfohlenen Impfungen sowie die möglichen Krankheits- und Impfrisiken beraten. Genau wie die Vorsorgeuntersuchungen können auch die Impfungen wahlweise vom Kinderarzt oder aber im Gesundheitsamt durchgeführt werden. Die Kosten der empfohlenen Impfungen sowie der Auffrischungen werden von der Krankenkasse übernommen.
Bitte achten Sie darauf, dass Ihr Kind am Impftermin gesund ist! Vor dem Impfen sollte ausgeschlossen werden, dass der Körper durch einen Infekt geschwächt ist. Messen Sie zur Sicherheit vorher Fieber.
Babys und Kinder impfen – ja oder nein?
Viele Eltern sind verunsichert, ob sie ihr Kind überhaupt impfen lassen sollten. Die STIKO am Robert Koch-Institut (RKI) in Berlin erarbeitet lediglich Empfehlungen für ein Impfprogramm. Auch wenn Eltern selbst entscheiden dürfen, ob sie ihr Kind impfen lassen oder nicht, besagt eine Studie des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte, dass sich 88% aller Eltern an diese Empfehlungen halten.
Auch wenn das Für und Wider immer wieder diskutiert wird – es gibt keinen sichereren Weg, Babys und Kinder vor gefährlichen Infektionskrankheiten zu schützen. Denn Impfungen – genau wie Vorsorgeuntersuchungen – können Babys und Kleinkinder vor gesundheitlichen Schäden langfristig schützen. Eine rechtzeitige Immunisierung verhindert, dass dauerhafte Gesundheitsschäden durch Krankheiten wie beispielsweise Diphtherie oder Polio entstehen.
Oftmals werden zudem sogenannte „Kinderkrankheiten“ wie Masern, Mumps und Keuchhusten unterschätzt. In einigen Fällen können diese Krankheiten schwere Komplikationen nach sich ziehen, die langjährige Folgeschäden verursachen können. Impfungen verhindern aber nicht nur den Ausbruch von Infektionskrankheiten. Der kleine Piks kann sogar lebensgefährliche Krankheitserreger vollständig vernichten – so wie es mit Pocken und Polio in Europa bereits erfolgreich gelungen ist. Eine Impfmüdigkeit bei Säuglingen und Kleinkindern könnte daher verheerende Folgen haben.
Impfen – Risiken und Nebenwirkungen?
Dennoch: Kaum ein Thema wird so kontrovers diskutiert wie das Impfen. Nicht alle Eltern sind von dem empfohlenen Impfprogramm überzeugt. Viele Impfkritiker sprechen sich dabei besonders gegen ein frühzeitiges Impfprogramm bei Säuglingen aus, da die Impfungen auch unvorhersehbare Nebenwirkungen hervorrufen können. Dagegen spricht ihrer Meinung nach vor allem die Tatsache, dass die Impfung mit abgeschwächten, aktiven Impfstoffen bei Babys und Kleinkindern schwerwiegende Reaktionen hervorrufen können. Das Immunsystem der Kleinen ist nämlich noch nicht vollständig ausgereift, um Krankheitserreger vollständig zu bekämpfen.
Ausserdem befürchten einige Eltern, dass die Impfstoffe allergenwirkende Substanzen enthalten, die Impfnebenwirkungen hervorrufen können. Allerdings sind moderne Impfstoffe mittlerweile sehr gut verträglich, sodass Impfkomplikationen nahezu ausgeschlossen werden können. Leichte Lokalreaktionen, wie beispielsweise Rötungen oder Schwellungen an der Einstichstelle, sind nicht weiter besorgniserregend und ‚normale‘ Reaktionen darauf, dass die körpereigene Abwehr auf den Impfstoff reagiert. Diese geringen Nebenwirkungen stehen in keinem Verhältnis zum Risiko, das besteht, wenn die Kids gar nicht geimpft werden. Am besten Sie informieren sich über die empfohlenen Impfungen bei Ihrem Kinderarzt oder Ihrer Krankenkasse. Dort können Sie alle bestehenden Fragen genauestens besprechen.